Politik
Blauzungenkrankheit in Deutschland
Der rasanten Ausbreitung mit Impfung begegnen
Die Blauzungenkrankheit breitet sich derzeit in Deutschland verstärkt aus. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) berichtet, dass bis zum 23. August 2024 bereits mehr als 4.800 Tierhaltungen betroffen sind. Die Epidemie, verursacht durch den Serotyp BTV-3 des Blauzungenvirus, hat sich insbesondere seit Juli dieses Jahres drastisch beschleunigt. Im Juni waren erst 13 Betriebe betroffen, während im Juli bereits über 1.200 Meldungen eingingen. Die Krankheit, die durch bestimmte Mücken übertragen wird, befällt hauptsächlich Schafe und Rinder. Es wird zudem erwartet, dass die Zahl der betroffenen Betriebe weiter steigen wird.
Politische Reaktionen und Impfaufruf von Bundesminister Özdemir
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. Er betonte die Dringlichkeit von Impfungen, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen. “Es besteht dringender Handlungsbedarf”, sagt der Grüne, da die Seuche inzwischen fast flächendeckend in Deutschland auftrete. Er bedauere, dass auf europäischer Ebene noch kein zugelassener Impfstoff existiere, weshalb eine nationale Eilzulassung für BTV-3-Impfstoffe erlassen wurde. Özdemir appellierte an die Tierhalter, ihre Tiere impfen zu lassen: “Wir haben jetzt den Impfstoff. Jetzt muss man aber auch impfen, damit wir das eingedämmt bekommen.”
Finanzielle Auswirkungen und Gesundheitsrisiken
Die R+V-Versicherung prognostiziert, dass die Schäden durch die Seuche Millionenbeträge erreichen könnten, vergleichbar mit den rund 14 Millionen Euro, die beim letzten großen Ausbruch 2007/2008 gezahlt wurden. Obwohl die Krankheit erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Tierhaltungen hat, stellt der Virus aber keine Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Er ist nicht auf Menschen übertragbar, und Fleisch sowie Milchprodukte von betroffenen Tieren können bedenkenlos konsumiert werden.
Status und Maßnahmen zur Eindämmung
Der Status „frei von der Blauzungenkrankheit“ für Deutschland wurde aufgrund der Ausbrüche vorübergehend ausgesetzt. Die derzeitige Lage erfordert weiterhin strenge Überwachungs- und Impfmaßnahmen. Tierhalter sollten sich über die neuesten Entwicklungen und Richtlinien informieren, um ihre Herden bestmöglich zu schützen und die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
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