Ernährung

Blick auf Flexitarier

Handel will Veggie-Absatz mit Preisnachlässen ankurbeln – aber wie groß ist der Markt eigentlich?


Glaubt man den lauten Rufen der Gesellschaft, so ist die vegane und vegetarische Ernährung nicht nur Trend, sondern stetig wachsend. Überall wird für diese Ernährungsformen geworben – und gegen Fleisch und Wurst gewettert. Doch neuste Zahlen belegen, dass auch bei diesem Thema nicht so heiß gegessen als gekocht wird.

Denn laut der Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse 2023 unter dem Titel “Iss was, Deutschland” gibt es derzeit nur 2 Prozent Vegetarier und sogar nur 1 Prozent Veganer. Auch der Anteil derer, die angeben, sich größtenteils pflanzlich zu ernähren, stieg im Vergleich zur vorherigen Studie der Krankenkasse von 2017 nur geringfügig von 13 auf 17 Prozent. Der Veggie-Hype scheint – auch mit Blick auf die weltweite Entwicklung – gestoppt. Der Markt stagniert.

Preisnachlässe auf vegane Produkte von bis zu 35 Prozent

Am Preis kann das zumindest in Deutschland nicht mehr liegen. Denn nahezu der gesamte Lebensmitteleinzelhandel hat im Oktober dieses Jahres die Verbraucherpreise für vegetarische und vegane Alternativprodukte teils drastisch reduziert. Lidl wagte als erstes den Vorstoß und glich die Preise für das Sortiment veganer Eigenmarken preislich an die entsprechenden tierischen Produkte an. Begleitet wurde diese Anpassung mit einer breiten Medienkampagne.

Klar, dass die Mitbewerber da nicht lange auf sich warten ließen. Auch Aldi, Rewe und Co. passten die Preise ihrer Veggie-Produkte entsprechend an. Preisnachlässe gab es teils bis zu 35 Prozent. Der Lebensmitteleinzelhandel gibt an, sich damit verstärkt an Flexitarier zu wenden. Also an diejenigen, die bewusst weniger Fleisch und andere tierische Lebensmittel konsumieren. Hierbei zielen die Händler vor allem auf die 14- bis 25-Jährigen ab, die laut aktuellen Erhebungen vor allem zu dieser Käufergruppe gehören.

Geschmack und Gesundheit ist deutschen Verbrauchern am wichtigsten

Schaut man sich allerdings die Studie der Techniker Krankenkasse (TK) genauer an, handelt es sich bei diesem Bereich weiter eher um eine Nische, wenn auch eine nicht ganz unbeachtliche. Denn laut der Erhebung essen 78 Prozent der Deutschen weiterhin regelmäßig Fleisch – nur ein vergleichsweise leichter Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zur Befragung vor sechs Jahren.

Über allem steht aber eh eines: der Geschmack. Denn 99 Prozent der Befragten in der repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftag der Krankenkasse gaben an, dass Essen vor allem eines sein muss, nämlich lecker. Immerhin 92 Prozent gaben an, dass ihnen gesundes Essen wichtig sei. Etwas mehr als Dreiviertel (77 Prozent) nannten Nachhaltigkeit als für sie wichtigste Eigenschaft von Lebensmitteln.

Weitere Informationen zum Veggie-Markt:

Quelle: “Iss was, Deutschland” – Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse

 

Für unseren Newsletter anmelden

Bleiben Sie auf dem Laufenden und verpassen Sie nichts! Mit der Anmeldung für unseren Newsletter erhalten Sie regelmäßig unsere neuesten Artikel und haben exklusiven Zugriff auf alle Inhalte unseres Blogs.